Da war definitiv mehr drin, muss man nach Ende des Spiels sagen. Ohne Gio ging es gestern nach Niklashausen, und ein Punkt hätte man schon gerne mitgenommen. Am Ende musste man mit leeren Händen zurück nach Oggersheim fahren. Die Gründe? Naja, die Fahrt war lang, die Halle sehr klein und speziell Sascha stand einige Male direkt an der Wand, aber daran lag es nicht. Es waren, abgesehen vom Platz in der Halle, sehr gute Spielverhältnisse. Ausschlaggebend war einfach das schwache Auftreten des hinteren Paarkreuzes, wobei man hier Kevin keinen Vorwurf machen kann, da er 1:1 gespielt hatte.
Was die Doppel angeht, war alles im akzeptablen Bereich. Kesha/Francesco konnten wieder einen Punkt einfahren und hatten nur im dritten Satz zu kämpfen. Die beien sind damit immer noch ungeschlagen. Kevin/Sascha konnten an diesem Tag keine Gegenwehr leisten und mussten sich mit 0:3 klar geschlagen geben, was aber auch an der Nummer 1 aus Niklashausen, Nestor Wasylkowski, lag, der das Doppel eigentlich alleine entschieden hat.
Mannschaftsführer Sascha ging mit sich selbst sehr hart und offen ins Gericht. Natürlich hat er wie immer alles gegeben, ist extra kurz vor dem Spiel wieder eingeflogen, wurde von Kevin am Flughafen abgeholt und direkt zum Spiel gebracht, in der Hoffnung, der Mannschaft zu helfen. Am Ende musste er aber wieder feststellen, dass es ohne Training in dieser Klasse einfach nicht reicht und ein paar Bälle fehlen. Er wollte sich gar nicht an den zwei Kantenbällen aufhängen, die er mal wieder zweimal in der Verlängerung gegen Jan Fiederling gegen sich hatte, der in der Vorrunde ja schon unfassbar viel Glück gegen ihn hatte. Er weiß, dass einfach zu viel fehlt, was die Sicherheit, verschiedene Schläge im Spiel, das Vertrauen etc. angeht, das er nur bekommen kann, wenn er wieder regelmäßig anfängt zu trainieren, körperlich etwas macht und eventuell seine Zeit im Flugzeug gegen Tischtennis austauscht. Es ist eine schwierige Situation für ihn im Kopf, und er ist mit einer Situation konfrontiert, die er so im Tischtennis noch nie hatte, und dementsprechend sehr niedergeschlagen, speziell weil er der Mannschaft nicht helfen kann. Er hat wiederholt angekündigt, dass er bis zur neuen Saison im September spielerisch fit sein wird, auf Mini-Francesco macht und sich wenigstens halb so oft an die Platte stellt wie er, um normale Ergebnisse zu erzielen. Es bleibt halt schwierig für ihn, da er immer in Dubai oder Spanien ist und einfach nicht die Möglichkeit hat zu trainieren. Sein Ziel ist es, ab März wenigstens 10-12 Tage pro Monat in Deutschland zu sein, um zu trainieren. Gegen den 3er aus Niklashausen, Bereziuk, war Sascha an diesem Tag, obwohl er gut mitspielte, am Ende ohne Chance. Er ärgerte sich so über den 2. Satz, den er gewinnen kann/muss, dass er den 3. Satz nach drei Netzbällen einfach abschenkte und laufen ließ. Darf er nicht machen! Gegen Jan Fiederling, gegen den er in der Vorrunde so viel Pech hatte, als er 2:1 und 8:4 führte und dann durch vier unfassbare Netz-/Kantenbälle am Ende noch verlor, war es auch diesmal mit 11:13, 9:11 und 10:12 wieder super knapp. Diesmal gab es in zwei Sätzen jeweils nur einen Kantenball in der Verlängerung und es war nicht so schlimm wie in der Vorrunde, trotzdem sehr ärgerlich.
Positiv hervorheben muss man mal wieder Francesco. Schon zwei unerwartete Siege gegen Hohberg eingefahren, konnte er auch diesmal gegen die Nummer 1 aus Niklashausen, Nestor Wasylkowski, überzeugen. Es ist ja nicht so, dass er gewonnen hat, sondern dass er ihn einfach böse behandelt hat. Sein Gegenüber kam gar nicht mit seinem Noppenspiel klar und war phasenweise so blind wie Sascha gegen Noppen, aber ganz ehrlich muss man sagen, dass Francesco es auch perfekt gespielt hat. Super aggressiv mit den Noppen geblockt, und die Vorhand war wie schon gegen Hohberg eine Überschallrakete und eine absolute Waffe. Speziell der erste Satz mit 11:3 und auch im zweiten Satz mit 11:7 war eine spielerisch unglaubliche Leistung. Francesco tritt aktuell mit sehr viel Selbstvertrauen und Sicherheit auf. Zum einen, weil er genau so oft an der Platte steht wie Timo Boll, aber auch, weil er sein Spiel verbessert hat, etwas umgestellt und einfach aggressiver geworden ist. Die letzten drei Siege gegen so starke Spieler geben natürlich zurecht Selbstvertrauen und zeigen, dass unser Francesco noch für einige Überraschungen gut ist in der Rückrunde. Gegen die Nummer 2, Krzysztof Malcherek, ging leider nicht viel, und er musste sich hier sehr deutlich in drei Sätzen geschlagen geben. Hier kam es im ersten Satz zu einer sehr kuriosen Szene, die dazu führte, dass Krzysztof Malcherek Francesco nach seinem Sieg den Handschlag verweigerte. Beim Stand von 6:5 für Francesco im ersten Satz gab es einen Kantenball zugunsten von Francesco, den Kevin als Schiedsrichter ganz knapp dran sah, aber Krzysztof Malcherek nicht. Kevin hätte den Ball natürlich nie gezählt, wenn er nicht dran gewesen wäre, und beim Stand von 6:5 im ersten Satz war ja auch noch gar nichts passiert. Unglückliche Situation, aber definitiv kein Grund, den Handschlag zu verweigern. Es gab sicherlich schon Situationen, da wäre das in der Vergangenheit gerechtfertigt gewesen, aber da dies nun in zwei Spielen passiert, wo man Francesco wirklich keinen Vorwurf machen kann, ist schade.
Kesha war an diesem Tag nicht in Bestform und hatte irgendwie eine komische Körpersprache. Im ersten Spiel hatte er ja noch was gutzumachen, da Krzysztof Malcherek ihm in der Vorrunde eine seiner drei Niederlagen bescherte. Der erste Satz ging mit 9:11 weg, und den zweiten Satz konnte er nur knapp mit 11:9 gewinnen, ehe er dann die Sätze 3 und 4 mit 11:8 und 11:7 für sich entscheiden konnte. Es war ein hartes Stück Arbeit für ihn. In seinem zweiten Spiel lief eigentlich alles nach Plan, da er den ersten Satz klar mit 11:5 gewinnen konnte, aber sein Kontrahent Nestor Wasylkowski drehte auf. Man kann nicht sagen, dass Kesha schlecht gespielt hat, sondern sein Gegenspieler spielte einfach immer besser und besser und schlug tolle Bälle aus allen Situationen heraus. Kesha haderte mit seiner eigenen Leistung, aber er konnte auch nicht wirklich was machen an diesem Tag. Am Ende musste er die Sätze 2, 3 und 4 mit 11:5, 11:4 und 11:6 überraschend abgeben. Wow, das gibt es sehr selten und war so nicht eingeplant. Aber es wäre natürlich auch unfair, hier Kesha irgendeine Schuld zuzuweisen, denn man kann ja nicht immer von ihm drei Punkte erwarten und einplanen.
Kevin ist nach Francesco der Lichtblick. Er findet immer besser in der Liga zurecht, was die Ergebnisse widerspiegeln. Gegen Jan Fiederling fand er nach verlorenem 1. Satz besser ins Spiel, konnte den zweiten Satz klar mit 11:5 gewinnen, ehe es im dritten Satz mit 12:10 nochmal sehr knapp wurde. Der 3. Satz war wohl der Schlüssel zum Erfolg für Kevin, da er seinen Gegenspieler im vierten Satz mit 11:4 wieder klar im Griff hatte. Gegen Piotr Bereziuk war er gut dabei und es lief eigentlich gar nicht schlecht. Der erste Satz ging mit 11:8 an Kevin, ehe er den zweiten mit 6:11 weggeben musste. Nachdem er den dritten Satz mit 11:9 gewinnen konnte, dachte man, dass er auch dieses Ding irgendwie nach Hause bringt, was am Ende ein 5:5 bedeutet hätte. Warum auch immer fand er aber gar nicht mehr in sein Spiel, verlor völlig den Faden, sodass die Sätze 4 und 5 mit 11:3 und 11:5 deutlich weggingen.
Am Ende eine unglückliche 4:6-Niederlage, was dazu führt, dass Niklashausen an unseren Jungs in der Tabelle vorbeizieht. Diese Niederlage tut einfach sehr weh. Bei den nächsten beiden Heimspielen in Bestbesetzung mit Gionis müssen natürlich Punkte her, um nicht weiter in der Tabelle zurückzufallen.
Videos und Bericht zum Spiel gegen Niklashausen
Die kompletten Spiele in Zahlen
Heim | Gast | S1 | S2 | S3 | S4 | S5 | Sätze | Gesamt | |||
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Malcherek, Krzysztof / Fiederling, Jan |
Zeimys, Kestutis / Maragioglio, Francesco |
9:11 | 4:11 | 14:16 | 0:3 | 0:1 | |||||
Wasylkowski, Nestor / Bereziuk, Piotr |
Rief, Kevin / Gemar, Sascha |
11:6 | 11:4 | 11:6 | 3:0 | 1:1 | |||||
Wasylkowski, Nestor | Maragioglio, Francesco | 3:11 | 7:11 | 10:12 | 0:3 | 1:2 | |||||
Malcherek, Krzysztof | Zeimys, Kestutis | 11:9 | 9:11 | 8:11 | 7:11 | 1:3 | 1:3 | ||||
Bereziuk, Piotr | Gemar, Sascha | 11:5 | 11:9 | 11:0 | 3:0 | 2:3 | |||||
Fiederling, Jan | Rief, Kevin | 11:8 | 5:11 | 10:12 | 4:11 | 1:3 | 2:4 | ||||
Wasylkowski, Nestor | Zeimys, Kestutis | 5:11 | 11:5 | 11:4 | 11:6 | 3:1 | 3:4 | ||||
Malcherek, Krzysztof | Maragioglio, Francesco | 11:8 | 11:9 | 11:5 | 3:0 | 4:4 | |||||
Bereziuk, Piotr | Rief, Kevin | 8:11 | 11:6 | 9:11 | 11:3 | 11:5 | 3:2 | 5:4 | |||
Fiederling, Jan | Gemar, Sascha | 13:11 | 11:9 | 12:10 | 3:0 | 6:4 | |||||
Bälle 335:300 | 20:15 | 6:4 |