Ganz zufrieden konnte man am Ende nicht sein. Mit Weltklassespieler Panagiotis Gionis im Aufgebot war das Ziel klar definiert: Vier Punkte aus dem Doppelspieltag sollten es werden. Am Ende stand jedoch nur ein Sieg zu Buche, beim Heimspiel gegen den Aufstiegsfavoriten Illtal. Zuvor musste man sich in Mühlhausen knapp und unglücklich geschlagen geben.
„Die zwei Punkte verschaffen uns zwar etwas Luft, aber wirklich zufrieden bin ich nicht“, meinte Mannschaftsführer Sascha Gemar nach dem Wochenende. Besonders ärgerlich: Am Samstag gingen alle Fünf-Satz-Matches verloren und dass Kesha gleich zwei Einzel und ein Doppel abgibt, kommt in dieser Spielklasse fast nie vor. Doch im Sport ist eben alles möglich.
Das größte Problem ist, dass unsere Mannschaft schwach ist: Sascha und Kevin, die bisher beide sehr unglücklich in die Saison gestartet sind und bisher noch keinen Erfolg im Einzel verbuchen konnten. Glaubt man den Gerüchten, will Sascha ab Mitte Oktober wieder ins Training einsteigen und zumindest ein- bis zweimal pro Woche trainieren, solange die Saison läuft. Wie er das allerdings von Dubai und Spanien aus umsetzen will, steht noch in den Sternen. Zusammen mit seinem Doppelpartner Kevin wurde anscheinend ein spezieller Trainingsplan mit dem Namen “Jumba” entwickelt, der den „alten Mann“ Sascha und das Bewegungstalent Kevin fit machen soll. Lassen wir uns überraschen.
Trotz der verpassten Idealbilanz blickt das Team optimistisch nach vorne. Hoffnung macht, dass Gionis auch in den kommenden Wochen und Monaten für mehrere Heim und Auswärtsspiele fest eingeplant ist. Der verletzungsbedingte Ausfall von Konstantinos Angelakis wiegt zwar schwer, doch ohnehin war dieser für die Hinrunde nicht fest vorgesehen. „Wann immer möglich, werden wir natürlich auf Gio zurückgreifen“, so Gemar weiter.
Mit dieser Einstellung wollen unsere Jungs nun in den nächsten Spielen weitere Punkte sammeln und sich in der Tabelle stabilisieren.
Die Spiele unserer 1.Mannschaft in Mühlhausen und zu Hause gegen Illtal
Es war definitiv das weiteste Auswärtsspiel der Saison, mit einer Fahrt von knapp drei Stunden, was man unseren Jungs auch deutlich anmerkte. Als man in den Doppeln schon mit 0:2 startete, konnte man das Unheil eigentlich schon erahnen. Besonders die Niederlage von Gio/Sascha gegen Mossman/Burt war eine echte Überraschung – eine unfassbar schwache Leistung von beiden. Für Gio ist es natürlich schwer, sich in solchen Spielen richtig zu motivieren, und da Sascha ebenfalls einen rabenschwarzen Tag erwischte, während die beiden Mühlhausener auf jeden Ball draufhauen und scheinbar alles treffen konnten, war die Niederlage am Ende kaum zu vermeiden. Dass Kesha/Francesco gegen Robertson/Keusch einen schweren Stand haben würden, war klar, die Niederlage also keine Überraschung.
Nach dem verlorenen Doppel von Gio/Sascha folgte die wohl größte Überraschung des Tages: Kesha verlor beide Einzel. Gegen Robertson lief es extrem unglücklich, den alle Sätze waren unglaublich knapp, und ein paar Netz- und Kantenbälle gegen Kesha entschieden schließlich das Spiel mit 1:3. Gegen Keusch, der stark aufspielte, geriet Kesha schnell mit 0:2 in Rückstand, kämpfte sich aber eindrucksvoll zurück und musste sich erst im fünften Satz knapp mit 9:11 geschlagen geben. Super gespielt, aber es war einfach nicht sein Tag.
Francesco gewann gegen Burt souverän mit 3:1, musste sich dann aber einem stark aufspielenden Mossman mit 2:3 beugen. Auch dieses Match hätte er gewinnen können, aber an diesem Tag sollte es einfach nicht sein.
Der Tischtennisgott meinte es auch mit Kevin nicht gut. Gegen Mossman verlor er mit 1:3, ausschlaggebend waren hier die vielen leichten Fehler in der Aufschlagannahme. Gegen Burt ging er als leichter Favorit ins Spiel, musste sich aber im Entscheidungssatz mit 11:13 geschlagen geben. Zuvor wehrte er noch drei Matchbälle ab, hatte selbst beim Stand von 11:10 einen Matchball, doch seine Vorhand segelte knapp ins Aus. Beim 11:11 folgte dann ein Kantenball gegen ihn und den letzten Matchball konnte er leider nicht mehr abwehren. Bitter und mental schwer zu verkraften, aber da muss er durch.
Gio hatte in seinen beiden Einzeln natürlich keine Probleme und ließ seine Gegner wie immer ein bisschen mitspielen. Man merkt, dass er die Spiele locker angeht, aber jederzeit das Tempo anziehen kann, wenn es nötig wird, genau so, wie man es von einem Spieler seines Formats erwartet.
Am Ende standen zwei verlorene Doppel und gleich drei unglückliche Fünfsatzniederlagen in den Einzeln auf dem Zettel, einfach zu wenig, um an diesem Tag etwas Zählbares mitzunehmen. Entsprechend enttäuscht trat das Team die dreistündige Heimreise an.
Vereinzelte Videos vom Spiel findet ihr in den nächsten 1-2 Wochen, wie immer auf unserem YouTube-Kanal!
Das Heimspiel gegen den Aufstiegskandidaten Illtal
Dass es zu Hause ein ganz anderes Spiel werden würde, war klar und dementsprechend fokussiert gingen unsere Jungs auch an den Start. Gewohnt heimstark und vor über 80 Zuschauern, konnte man direkt mit 2:0 aus den Doppeln in Führung gehen. Bei Gio/Kevin waren die Sätze gegen Naresh/Anca zwar knapp, aber man hatte nie das Gefühl, dass hier etwas anbrennen könnte. Kesha/Francesco hatten ihre Gegner Tofant/Krstevski trotz eines Satzverlusts fest im Griff. Speziell im ersten Satz, als es 10:0 stand, war schnell zu erkennen, dass hier nichts anbrennt.
Man merkte deutlich, dass Gio nach dem gestrigen Tag und der unglücklichen Niederlage der Mannschaft ausgeschlafen und hochkonzentriert in die Partie ging. Da er etwas unter Zeitdruck stand, sein Rückflug nach Griechenland ging am frühen Abend, machte er kurzen Prozess und führte sowohl Anca als auch Naresh regelrecht vor. Den Zuschauern hat es sicherlich Spaß gemacht, seinen beiden Gegenspielern nicht so sehr.
Kesha hatte nach dem unglücklichen Samstag einiges an Frust abzubauen und zeigte gegen Naresh gleich, wo der Hammer hängt. Nach einem tollen Spiel mit starken Ballwechseln gewann er schließlich mit 11:7 im fünften Satz. Überraschend war jedoch seine Niederlage gegen Anca, gegen den er bislang eine Bilanz von 7:0 Siegen hatte. Dass er gerade zu Hause in Oggersheim seine erste Niederlage kassierte, kam daher mehr als unerwartet. Die ersten beiden Sätze gingen verloren, man sah ihm an, dass er nicht so locker wie sonst spielte. Er kämpfte sich zwar zurück, musste sich am Ende aber mit 9:11 im fünften Satz geschlagen geben.
Francesco zeigte einmal mehr, dass sein unorthodoxes Spiel für viele Gegner der absolute Albtraum ist, besonders, wenn man zum ersten Mal gegen ihn spielt. Seine Rückhand mit der „Bahnschranke“ aus Noppen und die gefährliche Propeller-Vorhand sind einfach extrem unangenehm. Am Ende standen zwei verdiente und wichtige 3:1-Siege gegen Tofant und Krstevski zu Buche. Unser Noppenguru ist hinten einfach eine Maschine.
Sascha, der an diesem Tag ebenfalls im Einzel antrat, war schon vor dem ersten Ballwechsel sichtlich genervt, zum vierten Mal in Folge ein Noppenspieler als Gegner. Und das bedeutet bei ihm traditionell: ein Spiel ist weg. Die 0:3-Niederlage gegen Krstevski war also fest eingeplant. Gegen Tofant entwickelte sich dann ein ansehnliches Match mit vielen engen Sätzen, doch auch hier stand am Ende ein 0:3. Man merkt einfach, dass er ohne regelmäßiges Training nicht das abrufen kann, was eigentlich in ihm steckt und dass der Kopf aktuell nicht ganz frei ist.
Am Ende stand ein verdienter 7:3-Erfolg und damit zwei ganz wichtige Punkte für den weiteren Saisonverlauf.
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