Kevin hat im Alter von [..] Jahren bei Concordia Ludwigshafen angefangen und von dort führte sein Weg in der Jugend zum ASV Maxdorf.

Richtig interessant wurde es dann aber erst, als er nach Altrip wechselte, wo er durch das gute Training von zwei erfahrenen bulgarischen Spielern, wie zum Beispiel Asen Asenov (ehemaliger bulgarischer Meister), sich spielerisch stark verbesserte und mit lediglich 17 Jahren schon den Sprung in die 1. Mannschaft schaffte, die in der Oberliga spielte. Dort spielte er dann ein Jahr, bevor er die Entscheidung traf, mit dem Tischtennis aufzuhören, sich auf Tennis zu fokussieren und nach Spanien umzuziehen.

Was sicherlich nicht viele über Kevin wissen, ist, dass er ein unglaublich guter Tennisspieler ist und so talentiert, dass er wirklich Großes hätte erreichen können. Aufgrund gesundheitlicher Probleme musste er gezwungenermaßen diesen Traum leider abhaken, da es ihm nicht mehr möglich war, auf diesem Niveau weiterzuspielen.

Nach einer 4-jährigen Pause führte ihn sein Weg im Jahr 2014 wieder nach Deutschland und zufällig zum TTC Oggersheim, wo er durchgehend Teil der 1. Mannschaft war und diese über die Jahre von der Bezirksliga bis hoch in die Oberliga führte. Alle im Verein würden sicherlich zustimmen, dass Kevin einer der Pfeiler des Erfolgs und der Entwicklung des Vereins ist.

Inzwischen hat Kevin ein spielerisches Niveau erreicht, das sich sehen lassen kann, und er gehört ganz klar zu den besten Spielern in der Pfalz. Dies hat er direkt mal unterstrichen, mit einer ausgeglichenen Bilanz in der Oberliga vorne in der ersten Spielzeit 2022/2023. Hier wäre sogar noch viel mehr drin gewesen, da Kevin gegen jeden Spieler in der Liga mitspielt und an einem guten Tag jeden Spieler schlagen kann. Auch Siege gegen große Namen wie Chen Zhibin oder Georg Böhm waren durchaus drin, und am Ende fehlten nur wenige Punkte zum Sieg. Da er sich weiter verbessert und an seinem Spiel arbeitet, ist es nur eine Frage der Zeit, bis er diese knappen Spiele gewinnt und seine Bilanz dadurch verbessert.

Kevin gehörte in der Jugend immer zur absoluten Spitze der Pfalz auf allen möglichen Ranglisten und Meisterschaften.

Kevin trägt nicht umsonst den Namen “Die Peitsche”. Es gibt wirklich nur sehr wenige Spieler, die so hart Topspin ziehen wie er. Sein Eröffnungsball, egal ob mit der Vorhand oder Rückhand, ist schon an einigen sehr guten Spielern mit schätzungsweise 200 km/h vorbeigehuscht. Sein Motto ist: “Leicht Topspin zu ziehen ist etwas für Lutscher die nicht auf internationalem Niveau unterwegs sind.” Wenn Kevin einen guten Tag hat, sind seine Mitspieler nur damit beschäftigt, die Bälle einzusammeln.

Sehr bemerkenswert ist, dass er trotz seiner Härte, was den Topspin angeht, auch noch unglaublich viel Spin in den Ball bekommt. Auch sein Rückschlagspiel auf den gegnerischen Aufschlag ist von brutalem Schnitt geprägt, sodass man sich als Gegenspieler schon fast den Arm auskurbelt, um den Ball überhaupt anzuziehen.

Obwohl er einen wirklich sehr starken Topspin hat, ist sein Spiel eher darauf ausgelegt, dass er den Gegner das Spiel machen lässt, da er unglaublich stark blockt und speziell mit der Rückhand gut und hart verteilt, sodass seine Gegner oft verzweifeln und den Hasen machen.

Er geht sicherlich nicht als der laufstärkste Spieler in die Geschichte des Tischtennis ein, was er bei seinem aggressiven Spiel aber auch oft gar nicht braucht und es bevorzugt, lieber die Gegner von links nach rechts rennen zu lassen.

Auch seine Aufschläge sind nicht zu unterschätzen, was ihn zu einem sehr ausgeglichenen Spieler macht.

Kevin geht definitiv nicht als laufstärkster Spieler in die Geschichte des Tischtennis ein, was wohl der Grund dafür ist, dass so gut wie niemand auf der Welt einen härteren Eröffnungsball hat als er. Bei einem Punktspiel wurde er von seinem Doppelpartner Francesco aufgefordert, doch bitte etwas sanfter zu ziehen und nicht so hart. Das Ergebnis war, dass er noch fester zog, worauf ihn Francesco nach dem Spiel zur Rede stellte. Die Erklärung von Kevin war legendär, denn er sagte: “Ich habe es doch probiert, aber mein Arm macht das automatisch.”

Er behauptet von sich selbst, dass wenn er 20 Kilo weniger hätte, er nur Vorhandtopspin spielen würde und schnell wie ein Wiesel wäre.

Eine 14-stündige Autofahrt ist für Kevin gar kein Problem und er bewältigt diese mit Genuss und einem Lächeln im Gesicht. Eine Pause muss nicht unbedingt sein, denn wenn man schon dabei ist, kann man die 14 Stunden auch direkt am Stück durchziehen. Solange er sich nicht selbst bewegen muss und das Auto alleine fährt, ist alles easy going.

Kevin würde lieber sein bestes Ding in einen Gartenhäcksler stecken, als freiwillig mit dem Joola Prime Ball oder Tibhar zu spielen. Auch erwähnen sollte man, dass Kevin in Bezug auf Hölzer und Beläge genauso wechselhaft und experimentierfreudig ist wie eine Dame in einem Freudenhaus.