Nach dem Verlust der Tabellenführung aufgrund der 2:8-Heimniederlage gegen Nassau ging es nun darum, das Mindestziel zu erreichen und den zweiten Platz in der Oberliga Südwest zu verteidigen, da dieser zum direkten Aufstieg in die Regionalliga berechtigt.

Dass es nicht mehr so klar wie beim 9:1 im Hinspiel werden würde, war zu erwarten. Bis kurz vor Spielbeginn war nicht klar, ob Sascha überhaupt spielen würde. Aufgrund seines Fußes hatte er ja schon gegen Mündersbach im Einzel ausgesetzt, da die Belastung nach zweimaligem Training und dem Spiel gegen Nassau einfach zu hoch war. Nach dem Einspielen signalisierte er, dass er eigentlich nicht spielen will, und setzte sich auch direkt auf die Bank. Zur Sicherheit war Frank mit am Start, der aber gefühlt auch nicht die nötige Entschlossenheit an den Tag brachte und den Einsatz im Einzel nicht richtig forderte. Nach Rücksprache mit der Mannschaft entschied man sich dazu, dass Sascha, wie schon im Hinspiel stark gehandicapt, spielt, wo es ja noch zu zwei Siegen im Einzel reichte. Um das bestmögliche Ergebnis im Einzel herauszuholen, entschloss man sich, dass Frank im Doppel an den Start ging.

Auch sonst konnte man davon ausgehen, dass einige Dinge anders laufen würden. Speziell vorne ist ja von einem 4:0 bis zu einem 0:4 alles möglich, und im Hinspiel war einiges geboten. Ob Francesco wieder zwei Spiele gewinnen würde, ob Pawel wieder gegen Peter Beranek gewinnt, es gab viele Fragezeichen.

Die Halle war mit knapp 60 Zuschauern gut gefüllt und es gab doch einige interessante Spiele. Nur der Oberschiedsrichter war anscheinend von der Partie oder dem kalten Wetter gelangweilt und glänze durch Abwesenheit.

Am Ende reichte es für unsere Jungs zu einem knappen 6:4-Sieg, den sie mit nach Hause nehmen konnten.

Zum Spielverlauf

Die Doppel gaben den Ausschlag zum späteren Sieg unserer Jungs. Francesco/Kevin spielten ein saustarkes Doppel und verpackten Beranek/Stofleth ganz böse. Die Peitsche schlug im Sekundentakt ein! Am Ende ein klares 3:1 für unsere Jungs.

Pawel/Frank spielten zum ersten Mal zusammen, und speziell Frank zeigte eine sehr gute Leistung im Doppel gegen Engel/Bury. Alle Sätze waren knapp, und das Ding hätte auch anders laufen können. In den richtigen Momenten waren unsere Jungs aber bei der Sache und konnten mit einem 3:1-Sieg die 2:0-Führung fix machen.

Zwischenstand nach den Doppeln: 2:0 für Oggersheim.

Zum ersten Einzel des Tages durfte Pawel gegen Peter Beranek antreten. In der Hinrunde war das eine ganz heiße Partie, die Pawel zwar mit 3:0 in Sätzen nach einer starken Leistung gewann, aber das Spiel hätte auch ganz anders laufen können. Man erinnert sich an die 10:6-Führung von Peter im zweiten Satz, die Pawel noch umdrehen konnte. An diesem Tag hätte Pawel noch 20 Sätze spielen können, er hätte nicht gewonnen. Beranek war einfach viel besser, machte wenig Fehler, war immer zur Stelle und gewann auch hochverdient mit 3:0 in Sätzen.

Francesco gegen Stofleth war auch ein Spiel, das 50:50 stand. In der Vorrunde konnte Francesco noch mit 3:1 gewinnen. Wie beim letzten Mal ging der erste Satz klar mit 4:11 verloren. Soweit noch nichts passiert, denn das kann man ja wie im Hinspiel wieder drehen. Aber auch der zweite Satz ging klar mit 4:11 weg. Im dritten Satz kämpfte sich Francesco immer mehr in die Partie, musste sich am Ende dann aber knapp mit 13:15 geschlagen geben und die Segel streichen. An diesem Tag war sein Gegenspieler Stofleth einfach besser.

Zwischenstand: 2:2.

Kevin durfte zuerst gegen den Abwehrspieler Bury antreten. Kevin, gegen Abwehr bärenstark, hatte im Training ein paar Tage zuvor zwar 1:4 verloren, aber dass es auch im Spiel so laufen würde, durfte doch stark angezweifelt werden. Der erste Satz ging aber direkt mit 10:12 weg und leichte Unruhe kam auf. Kevin steigerte sich aber und konnte die Sätze 2 und 3 klar mit 11:5 und 11:7 für sich entscheiden, bevor es im vierten Satz mit 12:10 nochmal ganz knapp wurde. Am Ende aber dann ein verdientes 3:1 für ihn.

Sascha gegen Engel war die nächste Partie. Sichtbar eingeschränkt gab Sascha definitiv alles. Da er in der Vorrunde in ähnlicher Verfassung spielte, dachte man eigentlich, dass er es ohne große Bewegung auch diesmal umbiegen würde. Den ersten Satz konnte er mit 11:9 knapp gewinnen und der zweite Satz ging dann mit 9:11 weg. Klar konnte Sascha nicht normal spielen, trotzdem war es ein schönes Spiel und Engel zeigte auch definitiv eine gute Leistung, die man durch Saschas Verletzung keinesfalls abwerten sollte. Der dritte Satz ging mit 11:13 knapp weg und auch ein Medical Timeout inklusive Schmerztablette und Creme konnte am Ergebnis nichts ändern, denn auch der vierte Satz ging knapp mit 12:14 weg.

Zwischenstand: 3:3.

Es war nun wichtig, dass vorne nachgelegt wird, und es stand der Klassiker an: Francesco gegen Beranek. Im Training gab es auch oft heiße Duelle, bei denen hitzige Diskussionen und auch Spielabbrüche keine Seltenheit sind. Eng wird es immer, das ist klar. Der erste Satz ging mit 10:12 knapp verloren und den Frust musste Francescos Schläger spüren, der, sagen wir, aus Versehen aus der Hand in Richtung Bande und Zuschauer rutschte. Der Schiedsrichter, kein anderer als Markus Lerch, der ein Begriff in der TT-Szene ist, gab eine freundschaftliche Empfehlung raus, dass

der Schläger ab sofort doch bitte fest in der Hand liegen sollte. Francesco steigerte sich spielerisch und Peter konnte einfach nicht mehr mithalten, nicht annähernd an seine Leistung gegen Pawel anknüpfen und wurde förmlich überrannt. Er verlor die weiteren drei Sätze klar mit 5:11, 8:11 und 4:11.

Pawel hatte gegen Stofleth etwas zu korrigieren und nach der Niederlage im ersten Spiel gegen Beranek sah man ihm an, dass er heiß war. Tolle Leistung, und am Ende gab es, auch wenn der erste Satz mit 14:12 knapp war, ein ungefährdetes 3:0.

Zwischenstand: 5:3 für Oggersheim.

Sascha gegen den Abwehrspieler Bury stand auf dem Programm. Sascha ging noch vor dem Spiel zu Kevin und sagte ihm, dass er wohl abschenken würde, wenn es nicht mehr geht und er sieht, dass er am anderen Tisch gegen Engel gewinnt, was ja fest eingeplant war. Die Taktik war klar: so wenig wie möglich laufen und auf Fehler warten. Sascha konnte mit 2:1 Sätzen in Führung gehen, das Ding im vierten Satz aber nicht zu machen und ein Blick an den Nebentisch zu Kevin zeigte, dass das Ding zu Ende gespielt werden muss und wenn möglich auch gewonnen werden sollte. Es entwickelte sich ein harter Kampf und es ging in den fünften Satz. Frank gab Sascha genaue Anweisungen und empfahl Geduld und nicht zu offensiv zu spielen. Genau das Gleiche sagte Christian Stofleth zu Bury, da er natürlich erkannte, dass Sascha sich nicht normal bewegen kann, und er seinem Schützling sagte, nicht so offensiv zu agieren. Zum Glück für Sascha beherzigte Bury diesen Rat nicht und spielte viel zu offensiv, wodurch Sascha blocken konnte und wichtige Punkte machte, sodass er den fünften Satz mit 11:7 gewann.

Kevins Spiel gegen Engel war eingeplant. Selbst ein Satzgewinn wäre nach dem Hinspiel eine Überraschung gewesen. So fing es auch an, denn der erste Satz ging klar mit 11:3 an Kevin. Engel steigerte sich aber mit zunehmender Spieldauer und konnte den zweiten Satz mit 11:8 gewinnen. Ganz kurios wurde es im dritten Satz, denn er führte hier schon mit 9:3. Kevin machte aber dann 8 Punkte am Stück und gewann diesen noch mit 11:9. Spätestens jetzt war davon auszugehen, dass der vierte Satz wieder ein Selbstläufer wird. Falsch gedacht, denn sein Gegner kam immer besser ins Spiel, zeigte wie schon gegen Sascha gutes Tischtennis, gewann den vierten Satz mit 11:9 und auch den fünften Satz klar mit 11:5, was eine überraschende Niederlage für Kevin zur Folge hatte.

Endstand: 6:4 für Oggersheim.

Videos zum Spiel

Die kompletten Spiele in Zahlen